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Blick auf Villach und die schneebedeckten Karawanken am Sonntag: Noch scheint die Sonne, aber ein Italientief rückt an und bringt bald dichte Wolken und Regen.

Wetterlage: Feuchte Mittelmeerluft trifft Kärnten

Über Norditalien bildet sich ein neues Italientief, das an Stärke gewinnt und feuchte Luftmassen direkt gegen die Alpen lenkt. Diese südliche Strömung führt ab Montag (24.11.2025) zu dichten Wolken und ersten Niederschlägen in Kärnten. Anfangs liegt Villach dabei noch im „trockenen“ Schatten der Alpen – doch spätestens ab Montagabend erreicht der Regen auch die Draustadt. Das Italientief fungiert gewissermaßen als Wolken- und Regen-Schleuder: Es pumpt feucht-warme Luft vom Mittelmeer nordwärts, die an den Alpen aufgleitet und Stauniederschläge auf der Alpensüdseite auslöst. Kärnten und insbesondere das Grenzgebiet zu Italien stehen somit vor einer ergiebigen Regenphase.

Regen statt Schnee: Warum Villach (vorerst) im Grünen bleibt

Trotz winterlicher Eindrücke vom Wochenende – am Sonntag zeigte sich Villach morgens bei Frost und die umliegenden Berge waren angezuckert – bleibt es in der Stadt selbst vorerst beim Regen. Grund dafür ist die vergleichsweise hohe Schneefallgrenze zu Beginn des Italientiefs. Mit der milden Südströmung steigt die Schneefallgrenze zeitweise auf über 1000 Meter Seehöhe. Das bedeutet: In den Tallagen wie Villach (ca. 500 m) fällt der Niederschlag als Regen, während in höheren Lagen bereits Schneeflocken vom Himmel kommen.

Zum Wochenbeginn sind die Berge rings um Villach also weiß, die Täler aber nass. Erst wenn im Verlauf des Dienstags kältere Luft von Norden einsickert, kann die Schneefallgrenze wieder fallen. Tatsächlich wird am Dienstag die Schneefallgrenze von West nach Ost vorübergehend auf 1000 bis 1500 m ansteigen, bevor sie gegen Abend wieder unter 1000 m sinkt. Allerdings lässt zu diesem Zeitpunkt der Niederschlag schon nach – mit anderen Worten: Für eine weiße Überraschung in Villach dürfte es nicht reichen. Der Regen und die mildere Luft knabbern eher an einer vorhandenen dünnen Schneedecke in tieferen Lagen und lassen diese wieder schwinden.

Niederschlagsmengen: Modelle erwarten kräftigen Regen

Die Prognosemodelle sind sich einig, dass reichlich Niederschlag zusammenkommen wird – allerdings variiert die erwartete Menge je nach Modell. Villach liegt zwar etwas abseits der intensivsten Stauregionen, bekommt aber dennoch anhaltenden und deutlich spürbaren Dauerregen ab. Insgesamt könnten in der Stadt bis Mittwoch (26.11.) um die 30–50 mm Regen fallen. Weiter südlich und an den Karnischen Alpen an der Grenze zu Italien werden deutlich höhere Mengen erwartet, da hier der Staueffekt am stärksten ist.

Das europäische ECMWF-Modell rechnet bis Mittwochmittag z.B. mit rund 20–40 Liter pro Quadratmeter im Villacher Raum, während an den Karawanken und zum Friaul hin stellenweise um 80–90 l/m² zusammenkommen könnten (siehe Karte oben).

Fazit: Nasskalte Tage, Schnee abseits der Stadt

Das Italientief beschert Villach einen unangenehm nassen Start in die neue Woche. Montag und Dienstag bringen dichte Wolken und teils intensiven Regen. Auf den Bergen oberhalb etwa 1000 m gibt es Neuschnee, doch unten im Drautal bleibt es vorerst bei Regenpfützen. Die Schneefallgrenze spielt Aufzug und Pendel: zunächst hoch oben, später zwar fallend – aber zu spät und zu zaghaft, um die Stadt weiß zu färben. Bis Mittwochmittag klingen die Niederschläge langsam ab, und die Wetterlage beruhigt sich wieder.

Leicht unterkühlt und pitschnass – so ließe sich Villachs Wetter bis zur Wochenmitte zusammenfassen. Immerhin: Die reichen Regenmengen füllen Bäche und Speicher, und auf den Bergen freut man sich über einen ersten Schneezuwachs für die Wintersaison. Unten in Villach heißt es dagegen: Durchhalten und trocken bleiben – der nächste Sonnenschein kommt bestimmt!

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