Auch rund um den 4. Advent und die Weihnachtsfeiertage zeichnet sich für den Alpenraum und Kärnten keine nachhaltige Wetterumstellung ab. Die ausgewerteten ECMWF-, ICON- sowie Bodendruck-, 500-hPa- und 850-hPa-Karten zeigen weiterhin eine überwiegend hochdruckgeprägte Großwetterlage, die den Charakter der vergangenen Tage fortsetzt.
Großwetterlage: Hochdruck dominiert, Atlantik bleibt auf Distanz
Mitteleuropa liegt weiterhin abseits der aktiven Frontalzone. Kräftige Tiefdruckgebiete verbleiben über dem Nordatlantik und Nordeuropa, während sich über Süd- und Osteuropa ein Hochdruckkeil etabliert hat. Kärnten befindet sich damit in einer ruhigen Übergangszone, ohne direkte Frontdurchgänge.
➡️ Die Folge ist trockenes, windarmes Wetter mit geringer Durchmischung.
Höhenwetterlage (500 hPa): Stabile Strömung
Die Geopotentialkarten zeigen über Mitteleuropa erhöhte Höhenwerte. Tröge bleiben westlich bzw. nördlich, der Jetstream verläuft deutlich nördlich der Alpen. Dynamische Hebungsprozesse fehlen weitgehend.
➡️ Das begünstigt persistente Inversionslagen und unterdrückt flächige Niederschläge.
Temperaturen in der Höhe (850 hPa): Mild über kalt
In rund 1.500 m Höhe liegen die Temperaturen meist zwischen 0 und +5 °C. Gleichzeitig kühlt die Luft bodennah in den Nächten deutlich ab.
➡️ Ein klassisches Szenario für Hochnebel, Nebel und Frostnächte in Becken- und Tallagen, während höhere Lagen deutlich milder und sonniger bleiben.
4. Adventwochenende: Ruhig und inversionsgeprägt
Samstag, 20. Dezember
- Nacht und Morgen: Frost und Nebelgefahr
- Tagsüber: Hochnebel, lokal Auflockerungen
- Oberhalb der Inversion sonnig
- Temperaturen: −3 °C bis +4 °C
- Niederschlag: keiner
Sonntag, 21. Dezember (4. Advent)
- Weiterhin Hochdruckeinfluss
- Erneut Nebel oder Hochnebel möglich
- Ruhiges, trockenes Wetter
- Temperaturen: −4 °C bis etwa +1 °C
➡️ Insgesamt ein unspektakuläres, aber stabiles Adventwochenende.
Weihnachten: Meist ruhig – aber mit Blick auf mögliche Niederschläge
Auch rund um die Weihnachtstage bleibt der Hochdruckeinfluss grundsätzlich erhalten. Die Wetterkarten zeigen jedoch um den 24. und 25. Dezember erstmals schwache Niederschlagssignale, die von Südwesten her näher an den Alpenraum heranrücken.
Einordnung der Niederschlagssignale
Die Niederschläge erscheinen:
- nicht frontal organisiert
- eher schwach bis mäßig
- teils über Norditalien und Slowenien
Ein kräftiges Italientief oder eine markante Druckumstellung ist nicht erkennbar. Gleichzeitig wirkt der Hochdruckeinfluss über Osteuropa weiterhin dämpfend.
Was bedeutet das konkret für Kärnten?
- 24.12.:
- Zunehmend wolkig
- Lokale, schwache Niederschläge möglich, bevorzugt im Süden Kärntens (Karnische Alpen, Karawanken)
- 25.12.:
- Weiterhin wolkenreich
- Einzelne Niederschlagsreste möglich, große Unsicherheit, ob diese bis ins Klagenfurter Becken bzw. nach Villach-Lind durchgreifen
Niederschlagsart:
- In den Beckenlagen meist Regen oder Schneeregen
- Schnee eher nur in höheren Lagen, und selbst dort keine größeren Mengen
➡️ Für Villach-Lind bleibt es eher ein Grenzfall, ob es überhaupt messbar nass wird.
Fazit
Die Wetterkarten sprechen insgesamt für:
- eine festgefahrene Hochdrucklage
- Inversionswetter als dominierendes Element
- ruhige, trockene Tage rund um den 4. Advent
- zu Weihnachten allenfalls schwache, randliche Niederschläge, vor allem im Süden Kärntens
Weiße Weihnachten im Becken sind weiterhin unwahrscheinlich, während höhere Lagen zeitweise von etwas Schnee profitieren könnten.
Aktuelles Wetter & Updates
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Gerade bei Inversionslagen und Grenzfällen (z. B. 24./25.12.) lohnt sich ein Blick auf die aktuellen Updates.