Glutluft, Kaltfront und der erste „Wüstentag“

Ein Donnerstag voller Extreme in Villach-Lind

Der 3. Juli 2025 hat sich eindrucksvoll als heißester Tag des bisherigen Julis und Höhepunkt der dritten Hitzewelle des Jahres in Kärnten präsentiert. Mit 35,3 °C in Villach und exakt 35,0 °C in Lind wurde ein markanter Wert erreicht – der erste sogenannte „Wüstentag“ des Monats. Was diesen Tag besonders machte: Trotz extremer Hitze war die Luft ungewöhnlich trocken, wodurch die gefühlte Temperatur stellenweise sogar unter der tatsächlichen lag – ein seltenes Phänomen in Mitteleuropa.

Wichtig: Es handelt sich nicht um den Rekordwert des gesamten Sommers, sondern um die Spitze im bisherigen Juli 2025 und der aktuell dritten Hitzewelle.

Ein frischer Start, gefolgt von glühender Mittagshitze

In Lind begann der Tag mit angenehm frischen 16,2 °C, begünstigt durch trockene Nachtluft. Bereits am Vormittag setzte sich die Sonne durch, und die Temperaturen stiegen rasch. Am frühen Nachmittag wurden in weiten Teilen Kärntens 34 bis 38 Grad erreicht, in Villach-Lind 35 °C – bei einem Taupunkt von nur 11–14 °C. Das bedeutete: Trotz extremer Hitze blieb die Luft trocken – keine Schwüle, keine tropischen Bedingungen, sondern glühende Hitze wie in einer Wüste.

Spitzenwerte im Land – Villach unter den heißesten Orten

Die Temperaturkarte zeigt eindrucksvoll: St. Andrä war mit 38 °C der Hitze-König des Tages, dicht gefolgt von Ferlach mit 37,8 °C. Auch Klagenfurt und. U. meldeten wiederholt 36 °C. Villach kam auf 35,3 °C, Lind auf exakt 35,0 °C – beides Werte, die für diese Region außergewöhnlich sind, vor allem bei so trockener Luft.

Kaltfront aus Norden bringt Spannung – Villach bleibt (noch) verschont

Am Nachmittag nahm die Wetterlage an Dynamik zu: Eine Kaltfront, die aus dem Norden heranzog, sorgte zunehmend für labilere Luftschichtung. Besonders in Oberkärnten, von Spittal bis zum Dreiländereck, entwickelten sich kräftige Gewitter – was auch auf dem Radarbild eindrucksvoll zu sehen ist. Auch über der Gerlitzen türmten sich bedrohliche Wolken auf. Der Raum Villach selbst blieb jedoch weitgehend gewitterfrei – zumindest bis in den Abend hinein.

Anders als in den kommenden Tagen hatte der heutige Wetterumschwung nichts mit einem Italientief zu tun. Dieses wird erst Anfang nächster Woche (Montag bis Mittwoch) mit feuchterer Luft und möglichen flächigen Gewittern relevant. Heute war es allein eine klassische Nordwest-Kaltfront, die lokal für Unruhe sorgte.

Nordwind bringt Abend-Erfrischung

Am späten Nachmittag setzte ein spürbarer Nordwind ein, der die Temperaturen in Lind und Villach von über 35 °C auf rund 29 °C abkühlte – ein willkommener Kontrast zur intensiven Mittags- & Nachmittagshitze. Dennoch bleibt festzuhalten: Der bisherige Hitzegipfel im Juli wurde heute erreicht, und eine Steigerung ist in den kommenden Tagen nicht in Sicht. Die Wettermodelle zeigen: Die 35-Grad-Marke dürfte in der nächsten Woche vorerst nicht mehr erreicht werden.

Fazit

Der 3. Juli 2025 war in Villach-Lind ein Paradebeispiel für einen extrem heißen, aber nicht schwülen Sommertag – mit trockener Glutluft, rekordnahen Temperaturen und einer scharf ausgeprägten Kaltfront, die jedoch nur nördlich Einfluss nahm. Es war der 6. Hitzetag in Folge – und der erste „Wüstentag“ im Juli. Damit bleibt dieser Donnerstag ein markanter Wettertag in einem ohnehin intensiven Kärntner Sommer – und die bisherige „Krönung“ der dritten Hitzewelle 2025.

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