Der Juni 2025 war in Villach-Lind durch eine Reihe markanter meteorologischer Besonderheiten geprägt, die ihn deutlich von den langjährigen klimatologischen Mittelwerten (1991–2021) abheben. Mit deutlich höheren Temperaturen, außergewöhnlich geringen Niederschlägen und einer dominanten Hochdruckprägung war der Monat ein klassisches Beispiel für einen mitteleuropäischen Frühsommer im Zeichen zunehmender Klimaextreme. In diesem Bericht werden die wichtigsten Wetterelemente im Detail analysiert.
Parameter | Juni 2025 | 1991–2021 Mittelwert | Abweichung |
---|---|---|---|
Durchschnittstemperatur | 21,6 °C | 16,6 °C | +5,0 °C |
Gesamtniederschlag | 49,4 mm | 175 mm | −125,6 mm (−72 %) |
Durchschnittliche Luftfeuchte | 67,9 % | 74 % | −6,1 % |
Temperatur
Die Temperaturen lagen im Juni 2025 signifikant über dem Durchschnitt. Die Monatsmitteltemperatur betrug 21,6 °C, was einer Abweichung von +5,0 °C gegenüber dem klimatologischen Mittel von 16,6 °C entspricht – ein auffälliger Wert selbst für südösterreichische Verhältnisse.
Der Monat brachte 23 Sommertage (≥ 25 °C) und 11 Hitzetage (≥ 30 °C), was das mehrfache des klimatologischen Normalwerts ist. Besonders heiß wurde es in der letzten Juniwoche. Am 26. Juni wurde mit 36,6 °C die höchste Temperatur gemessen, begleitet von einer gefühlten Temperatur von fast 40 °C.
Drei klar erkennbare Hitzewellen prägten das Temperaturprofil:
- 13.–15. Juni: Drei aufeinanderfolgende Tage über 30 °C,
- 23.–26. Juni: Die intensivste Hitzewelle mit Tageshöchstwerten zwischen 33 und 36 °C,
- 28.–30. Juni: Eine weitere Serie mit Höchstwerten über 32 °C.
Diese Hitzewellen in Verbindung mit geringen nächtlichen Abkühlungen stellten eine hohe thermische Belastung für Mensch und Umwelt dar.
Luftfeuchtigkeit
Die Luftfeuchtigkeit zeigte im Juni 2025 ein klares Bild trockener, kontinental geprägter Luftmassen. Der Monatsmittelwert lag bei 67,9 %, etwa 6 Prozentpunkte unter dem klimatologischen Mittelwert (74 %).
An einzelnen Tagen wie dem 26. Juni sank die relative Luftfeuchtigkeit auf nur 27,5 % – ein Extremwert, der die Hitzeeffekte zusätzlich verstärkte. Insgesamt traten mehrere Tage mit Tagestiefstwerten unter 35 % auf.
Charakteristisch war der stark ausgeprägte tägliche Feuchtegang: In den Frühstunden erreichten die Werte häufig über 85–90 %, während sie in den heißen Nachmittagsstunden teils drastisch sanken. Das Diagramm der Luftfeuchtigkeit zeigt dieses zyklische Muster sehr deutlich – es ist typisch für wolkenarme, sonnige und warme Hochdrucklagen.
Luftdruck
Der Luftdruckverlauf lässt auf einen insgesamt hochdruckgeprägten Monat schließen. Der Monatsmittelwert lag bei 1017,1 hPa, mit einem Maximum von 1024,2 hPa am 10. Juni und einem Minimum von 1008,6 hPa am 26. Juni.
Der Juni begann mit flachen Druckfeldern, ehe es am 8. und 9. Juni zu einem markanten Druckanstieg kam. Dieser deutet auf den Durchgang einer Kaltfront hin, begleitet von starkem Regen und auffrischendem Wind.
Im weiteren Verlauf stellte sich eine mehrtägige stabile Hochdrucklage ein – insbesondere zwischen dem 13. und 22. Juni sowie erneut nach dem 27. Juni. Diese Phasen korrelierten eng mit den hohen Temperaturen, geringen Niederschlägen und starker Einstrahlung.
Niederschlag
Mit einer Gesamtniederschlagsmenge von nur 49,4 mm war der Juni außergewöhnlich trocken – nur etwa 28 % des langjährigen Mittels von 175 mm wurden erreicht.
Die einzigen nennenswerten Regenereignisse ereigneten sich am 8. Juni (23,4 mm) und 9. Juni (15,8 mm) im Zusammenhang mit einem Frontdurchgang. Danach blieb es fast durchgehend niederschlagsfrei. Kleinere Mengen (unter 3 mm) wurden an einzelnen Tagen (z. B. 15., 16., 26., 27. Juni) registriert – vermutlich lokale Wärmegewitter.
Die lange Trockenphase in der zweiten Monatshälfte führte zu deutlich erhöhter Verdunstung und Trockenstress in der Vegetation, was auch durch die starke Einstrahlung unterstützt wurde.
Wind
Der Juni war insgesamt windschwach. Die durchschnittliche Windgeschwindigkeit lag bei 1,2 km/h, mit einer Spitze von 33,8 km/h am 26. Juni, was auf ein Hitzegewitter oder ein konvektives Ereignis schließen lässt.
Auch am 8. Juni, im Zuge des Frontdurchgangs, wurde eine markante Spitze von 29 km/h erreicht. Die übrigen Tage wiesen weitgehend geringe Windaktivität auf, oft unter 20 km/h, mit Tagesmittelwerten von 2 bis 6 km/h.
Insgesamt unterstützte die geringe Luftbewegung die Hitzebelastung durch ausbleibende Durchmischung und Stauung heißer Luft in Bodennähe.
Solarstrahlung
Die Solarstrahlung war im Juni durchgehend hoch. Der Monatsmittelwert lag bei 263 W/m², was einen überdurchschnittlichen Einstrahlungswert für Juni in Kärnten darstellt.
Der höchste Tageswert wurde am 28. Juni mit 1163 W/m² gemessen – ein Extremwert, der klare Bedingungen und eine fast ungetrübte Sonnenscheindauer anzeigt. Auch an anderen Tagen wurden Spitzenwerte über 950 W/m² erreicht, z. B. am 6., 8., 20. und 27. Juni.
Die Strahlungsverteilung zeigt nur wenige trübere Tage – etwa der 3. und 16. Juni mit Mittelwerten unter 150 W/m². Diese korrespondieren mit den einzigen nennenswerten Niederschlagsereignissen und bewölkten Phasen.
Die intensive Sonnenstrahlung war ein zentraler Treiber für die überdurchschnittlichen Temperaturen und die ausgeprägte Trockenheit.
Fazit
Der Juni 2025 war in Villach-Lind ein extrem warmer, sonniger und trockener Monat mit starkem Hochdruckeinfluss. Die Temperaturwerte lagen deutlich über dem langjährigen Mittel, begleitet von mehreren Hitzewellen und rekordverdächtiger Sonneneinstrahlung.
Die wenigen Niederschläge konzentrierten sich auf zwei Tage zu Monatsbeginn. Die restlichen Wochen verliefen weitgehend trocken und wolkenarm, was durch die Luftdruck- und Strahlungsdaten gestützt wird. Geringe Luftfeuchtigkeit, kaum Wind und hohe Verdunstung führten zu ausgeprägter thermischer und hydrologischer Belastung.
In Summe liefert der Juni 2025 ein klares Beispiel für einen sich wandelnden Sommercharakter in Mitteleuropa: heißer, trockener, extremer.